Gesualdo-Ensemble Berlin

 

Im Jahre 1991 trafen sich 5 Berliner Sänger, um die in ihrem radikalen Ausdruckswillen und in ihrer kühnen Harmonik bestürzend modern wirkenden Responsorien des geheimnisumwitterten italienischen Renaissance-Komponisten Gesualdo aufzuführen – das Gesualdo-Ensemble Berlin war geboren.

 

Schnell machte es sich durch interessante Programme, in hoher Qualität dargeboten, einen guten Namen. Das Ensemble ist nicht der Musik einer Epoche verpflichtet, das Repertoire reicht von der Renaissance bis zur Moderne. Entsprechend der Musik ist auch die Besetzung variabel, sie reicht von einem reinen Männerensemble (mit einem Altus als oberste Stimme) bis zu einer 8-stimmigen gemischten Besetzung.

 

Zu herausragenden Konzerten wurden die Programme „Gruftgesänge und Maulwurfssehnsucht“ ,  12 Meter unter der Erde im 2. Kellergeschoß einer ehemaligen Schnapsfabrik dargeboten, eine szenische Umsetzung der Markus-Passion des Hamburger Barockkomponisten Reinhard Kaiser,  die Bühnenmusik zu „Hamlet“ von Shakespeare am Stadttheater Klagenfurt anlässlich der Spielzeiteröffnung 1996, sowie vielbeachtete Aufführungen Neuer Musik, wie z.B. der „Missa“ von Arvo Pärt oder des 130 Psalms „Aus der Tiefe rufe ich, Herr“ von Arnold Schönberg.

 

Im Rahmen der Wienhäuser Teppichwochen 2007 sang das Gesualdo-Ensemble, Berlin ein sehr erfolgreiches Konzert mit der 4-stimmigen Messe von W. Byrd und zwischen die einzelnen Messteile eingeschobene geistliche Kompositionen von Zeitgenossen.

 

Silvester 2008 führte das Gesualdo-Ensemble, Berlin zusammen mit 2 Tänzern und dem Ensemble Concerto grosso Berlin die Madrigalkomödie „Il festino“ des italienischen Renaissancekomponisten Adriano Banchieri in Berlin auf. Eine Liebesgeschichte wurde erzählt, ein Zungenbrecher mit dem Publikum geübt, Sekt ausgeschenkt und die verheerenden Folgen einer fröhlichen Weinprobe eindrucksvoll akkustisch in Szene gesetzt.

 

Im Oktober 2009 eröffnete das Gesualdo-Ensemble Berlin die Heinrich-Schütz-Festwoche in Bad Köstritz (dem Geburtsort von H. Schütz) mit einem Konzert mit Kleinen Geistlichen Konzerten und Motetten aus der Geistlichen Chormusik 1648.
 

von links: Philipp Neumann, Julian Metzger, Cécile Kempenaers, Martin Backhaus, Philipp Cieslewicz